Thomas Koterba und Renée Rothböck in Bilbao

Erste Teilnahme an einer Tanzsport-Weltmeisterschaft für ein Paar des TSV 1847 Weilheim e.V.

Nach dem zweiten Saisonhöhepunkt mit dem Deutschlandpokal Ende September stand nun für Thomas Koterba und Renée Rothböck am vergangenen Freitag, den 11.10.2019 das absolute Saison-Highlight auf dem Plan.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Tanzsportabteilung des TSV 1847 Weilheim e.V. nahm mit Thomas und Renée ein Paar aus Weilheim an einer offiziellen Weltmeisterschaft der WDSF (World Dance Sport Federation, Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee IOC) teil. Die Ausrichtung der Weltmeisterschaft der Senioren III (ein Partner über 50 Jahre, der zweite über 55) in den Standardtänzen wurde in diesem Jahr dem spanischen Tanzsportverband übertragen und in Bilbao, der Hauptstadt des nordspanischen Baskenlandes ausgetragen.

Über die Landesmeisterschaften in Bayern, diverse Ranglistenturniere bundesweit und die Teilnahme am Deutschlandpokal (so heißt bei den Senioren III die Deutsche Meisterschaft) haben sich die zwei einer eigentlich unzureichenden Vorbereitung (hartnäckig krankheitsbedingt) zum Trotz für die Teilnahme an dieser Weltmeisterschaft qualifiziert. Auch wenn die Aussichten aufgrund dieses Makels nicht überragend waren, ließen sich die beiden dieses Highlight nicht entgehen und schrieben so ein kleines Stück Abteilungsgeschichte.

Thomas & Renèe

Bis in der 6. Gruppe des ersten Tanzes der Vorrunde Thomas und Renée mit ihrem Langsamen Walzer starteten, hatte vorher noch nie ein Weilheimer Paar sich einer solchen Herausforderung gestellt bzw. stellen können und dürfen. Und diese Herausforderung betrifft ja nicht nur die Vorbereitung, sondern eine ganze Menge mehr, von den Beantragungen der Auslandsstartgenehmigung beim Deutschen Tanzsportverband e.V. (DTV, Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund) über Flugbuchungen, Hotelrecherchen bis zur Frage, ob der Arbeitgeber dafür Urlaub genehmigt, oder wie genau man vom Flughafen in die Innenstadt oder vom Hotel zur Sportstätte kommt etc. Und nicht zuletzt sind hier auch die Kosten nicht unerheblich, die in diesem Sport komplett von den Paaren selber getragen werden müssen. Aber zusammen mit ihren Tanzsportfreunden Raimund und Ulla Wilhelm vom WBC 84 Memmingen e.V. arbeiteten sie alle diese Hürden ab und flogen voller Freude gemeinsam ins mit ca. 30° noch hochsommerlich warme Bilbao.

Thomas & Renée (TSA Weilheim) mit
Ulla & Reimund Wilhelm ( WBC 84 Memmingen)

Sie stellten sich dem neunköpfigen internationalen Wertungsgericht und landeten nach Vorrunde und Redance auf dem 134. (Raimund und Ulla) bzw. 128. Platz (Thomas und Renée). Angesichts der Vorbereitungsprobleme sowie auch der sehr hohen Qualität des Startfeldes konnten beide Paare damit sehr zufrieden sein und waren es sichtlich auch.

Am höchstrangigen Wettbewerb eines Sportes allein teilnehmen zu können, das ist schon etwas ganz besonderes! Und so nahmen alle vier (die in Begleitung einer kleinen Fan-Kolonie aus Verwandt- und Bekanntschaft dort starteten) das Ganze absolut sportlich-olympisch und waren überglücklich über dieses Highlight im Sportlerleben.

Ein solches internationales und hochklassiges Turnier läuft auch etwas anders ab, als ein normales Sportturnier in Deutschland, so ist z.B. zwar die Tanzfläche etwas größer, dafür starten aber nicht – wie bei uns –  nur 6 Paare gleichzeitig, sondern 12 oder manchmal auch noch mehr Paare.

Kollisionen lassen sich dabei dann zwar nicht gänzlich vermeiden, aber durch die sehr hohe Qualität der Teilnehmer und das wirklich tolle, sportliche Miteinander über Sprach- und Ländergrenzen hinweg macht das wirklich viel, viel Freude! Und das Gefühl, beim Einmarsch für Deutschland anzutreten („Thomas Koterba and Renée Rothböck, representing Germany…“) und sich mit den Besten der Besten zu messen, das ist auch ein ganz tolles Gefühl.

das Deutsche Team in Bilbao

Ganz nebenbei ist auch Bilbao als Stadt wunderschön und allemal eine Reise wert, was alle acht in den noch angehängten 2 Wochenendtagen ausgiebig nutzen. Weltmeister wurden völlig verdient Moreno Carnelli und Michela Saggiorato aus Italien vor den deutschen Meistern Thomas und Susanne Schmidt aus Berlin und Aldo Mazzi und Roberta Pisacane, ebenfalls aus Italien, das mit 55 Paaren das größte Startkontingent stellte, gefolgt von Deutschland mit 34 Paaren. Insgesamt waren knapp 180 Paare aus 23 Ländern dieser Erde gemeldet, wobei es kurz vor dem Start noch ein paar Absagen gab.

Die Abteilung gratuliert den beiden zu dem tollen Ergebnis und freut sich sehr über diesen Meilenstein in der Abteilungsgeschichte!